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I

Stufen der Ich-Entwicklung

Die Ich-Entwicklung ist ein Modell der Persönlichkeitsentwicklung, welches in den 60er Jahren erstmalig von Jane Loevingerin veröffentlicht wurde, von Susanne Cook Greuterweiter erforscht wurde und heute von Martin Permantier über Haltung entscheidet mit Fokus auf Organisationen breit kommuniziert wird.

Das Ich beschreibt in diesem Kontext, wie eine Person sich selbst und die Welt wahrnimmt und interpretiert. Innerhalb des Modells gibt es 10 Stufen, welche in vorkonventionell (E1-E3), konventionell (E4-E6) und postkonventionell (E7-E10) eingeteilt werden können, wobei nicht alle erreicht werden (müssen):

  • E1 Vorsoziale Stufe: kein Ego, reine Bedürfnisbefriedigung, Säuglinge
  • E2 Impulsive Stufe: egozentrische Weltsicht, Bedürfnisse im Vordergrund, (Klein-)Kinder
  • E3 Selbstorientierte Stufe: eigennütziges Verhalten, Auge-um-Auge Mentalität, zurückweisen von Feedback, kurzer Zeithorizont, Externale Schuldzuweisung
  •  E4 Gemeinschaftsbestimmte Stufe: Orientierung an Regeln und Normen von Bezugsgruppen, Identifikation durch Gruppenzugehörigkeit, Grenze zwischen Ich und Anderen ist undeutlich, fragile Unterordnung unter deren Sichtweisen
  • E5 Rationalistische Stufe: Orientierung an Standards, rationalistisches Denken, Individualitätsbestreben, klare Vorstellung, wie Dinge laufen sollen, ständiges Bedürfnis nach Vergleich und Bewertung
  •  E6 Eigenbestimmte Stufe: Starke Zielorientierung und Selbstoptimierung, entwickelte und selbstdefinierte Werte/Vorstellungen/Ziele, Respekt vor individuellen Unterschieden, Gegenseitigkeit in Beziehungen
  • E7 Relativierende Stufe: Relativistische Weltsicht, stärkeres Hinterfragen der eigenen Sichtweise, aufkommendes Bewusstsein über innere Konflikte und Paradoxien
  •  E8 Systemische Stufe: Ausgebildete Multiperspektivität, gleichzeitige Prozess- und Zielorientierung, Integration von Widersprüchen, Respekt vor Autonomie anderer
  • E9 Integrierte Stufe: an kein explizites (Werte-/Gruppen) System mehr gebunden, volle Integration von Paradoxien, „reframing mind“, hohe Bewusstheit für eigenen Aufmerksamkeitsfokus
  • E10 Fließende Stufe: Kein Bedürfnis mehr, Dinge und Personen zu bewerten, sich auf den Fluss der Dinge einlassen, Ineinandergreifen verschiedener Bewusstseinszustände, volle Akzeptanz der Andersartigkeit

Shu-Ha-Ri (守破離)

Das Shu-Ha-Ri-Modell beschreibt drei Phasen des Lernprozesses und hat seine Wurzeln in den traditionellen japanischen Kampfkünsten.

  1. Shu (): Erlernen der Grundlagen durch strenges Nachahmen
  2. Ha ( ): Hinterfragen der Regeln, Brechen von der Tradition
  3. Ri (): Loslösen/Trennen von den Regeln, Schaffen eines eigenen Weges

Das Modell zeigt auf, wie wichtig es ist, zuerst die Grundlagen zu beherrschen und zu verstehen, bevor man diese als nächstes hinterfragen und sich schlussendlich von diesen lösen kann.

In der agilen Organisationsentwicklung wird es eingesetzt im Rahmen der Kontextbrücke (Aufgaben ans Teams abgeben):

 

Innovation Funnel

Der Innovation Funnel – auch Innovationstrichter genannt – beschreibt den Prozess für eine Selektion vorhandener Innovationsideen (die beispielsweise im Zuge von Innovationstools gesammelt wurden) und deren notwendigen Schritte bis zu einer möglichen Realisierung.
 
Er dient dem Zweck, potenziell erfolgreiche Ideen von jenen zu trennen, die wenig erfolgsversprechend sind. Er reduziert die Unbekannten auf ein Minimum, hält den Fokus auf die Ziele, hilft sicherzustellen, dass die Ressourcen effizient und konsistent mit dem etablierten Prozess arbeiten und überwacht die Ergebnisse genau.

Inner Development Goals – IDG

Die Initiative der Inner Development Goals (IDG) entstand aus der Erkenntnis, dass die Sustainable Development Goals (SDGs) zwar einen Fahrplan für eine nachhaltige Welt bis 2030 bieten, es aber dennoch eine bedeutende Lücke bei der Berücksichtigung der inneren Fähigkeiten gibt, die benötigt werden, um jene komplexen Herausforderungen anzugehen.

Während viel Aufmerksamkeit auf technische Lösungen und öffentliche Politik gerichtet wurde, wurde wenig Wert auf die inneren Fähigkeiten, Qualitäten und Fertigkeiten gelegt, die notwendig sind, damit Individuen, Gruppen und Organisationen effektiv zum Erreichen der SDGs beitragen können.

Die IDG-Initiative zielt daher darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie die Identifizierung und Förderung innerer Fähigkeiten vorantreibt, die externe Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung ergänzen und beschleunigen können. Diese inneren Fähigkeiten umfassen unter anderem Qualitäten wie kritische  Denkfähigkeit, Optimismus, Vertrauen, Authentizität und Empathie.

Moderne Forschung zeigt, dass diese inneren Fähigkeiten durch verschiedene Praktiken wie Achtsamkeitsmeditation, kognitive Verhaltenstherapie und Programme zum sozial-emotionalen Lernen entwickelt und gestärkt werden können. Durch die Integration der Entwicklung innerer Fähigkeiten in Bemühungen zur Erreichung der SDGs strebt die IDG-Initiative einen ganzheitlicheren Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung an, der sowohl die äußeren als auch die inneren Dimensionen der Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, berücksichtigt.

Ikigai

Ikigai ist ein japanisches Konzept, das den Sinn des Lebens und die persönliche Erfüllung beschreibt. Das Modell soll Menschen dabei helfen, ihr persönliches Ikigai zu finden, was als Schnittfläche aller vier Bereiche definiert ist. Also etwas, dass man liebt, gut darin ist, gebraucht wird und wofür man bezahlt werden kann.

 Wenn man in der Schnittmenge von zwei oder drei Bereichen liegt, ist man schon nah dran, das Richtige zu finden. Aber das Ikigai, also das, „wofür es sich zu leben lohnt“, hat man noch nicht ganz erreicht. Es geht darum, alle vier Bereiche – Leidenschaft, Berufung, Mission und Beruf – zu vereinen, um das echte Ikigai zu finden.